Fachlich geht es immer um dasselbe: die wirtschaftlich beste Nutzung des Speichers unter den gegebenen Rahmenbedingungen. Studien und Praxis zeigen, dass Batteriespeicher dann den größten Nutzen bringen, wenn sie mehrere Anwendungsfälle gleichzeitig oder flexibel bedienen.
FION richtet den Betrieb deshalb nicht an einem einzelnen KPI aus („möglichst viele Zyklen“), sondern an Ihrem wirtschaftlichen Ziel:
Reduktion von Leistungspreisen und Netzentgelten
Senkung Ihrer Strombezugskosten
bestmögliche Nutzung eigenerzeugten Stroms
sinnvolle Nutzung von Preissignalen und Märkten
Die Software bewertet dafür laufend, welcher Einsatz des Speichers in der aktuellen Situation den größten wirtschaftlichen Beitrag leistet.
FION kombiniert verschiedene bekannte Einsatzfälle von Batteriespeichern zu einem Standort-spezifischen Multi-Use-Case-Profil. Die wichtigsten Bausteine:
1. Lastspitzenkappung (Peak Shaving)
Industriebetriebe verursachen oft kurze Lastspitzen, wenn mehrere Anlagen gleichzeitig laufen. Diese Spitzen treiben die Leistungspreise und damit einen relevanten Teil der Netzentgelte.
Der Speicher lädt in Zeiten normaler Last.
Kurz vor erwarteten Spitzen steht er geladen zur Verfügung.
In der Spitze entlädt er und reduziert die gemessene Netzleistung.
Das senkt insbesondere in Deutschland und Europa die leistungsabhängigen Entgeltbestandteile. Peak Shaving ist einer der etabliertesten Anwendungsfälle von industriellen Speichern.
2. Atypische Netznutzung
In Deutschland können Unternehmen nach § 19 StromNEV sogenannte individuelle Netzentgelte beantragen, wenn sie ihre Last gezielt außerhalb der vom Netzbetreiber definierten Hochlastzeitfenster legen. Das wird als atypische Netznutzung bezeichnet.
Ein Speicher hilft dabei, dieses Profil technisch umzusetzen:
In Hochlastzeitfenstern werden Spitzen mit dem Speicher gekappt.
Last wird gezielt in andere Zeiten verschoben, ohne die Produktion zu stören.
Je nach Konstellation können so deutlich reduzierte Netzentgelte erreicht werden. Die genaue Ausgestaltung hängt von Netzgebiet, Verbrauch und rechtlichen Rahmenbedingungen ab.
Wer am Standort PV, BHKW oder andere KWK-Anlagen betreibt, kennt das Problem: Erzeugung und Verbrauch passen zeitlich nicht immer zusammen. Studien und Praxisprojekte zeigen, dass ein Speicher hier die Eigenverbrauchsquote deutlich erhöhen kann.
Die FION Software sorgt dafür, dass:
überschüssiger PV-, BHKW- oder KWK-Strom nicht ungenutzt ins Netz gedrückt wird, wenn die Vergütung niedrig ist
gespeicherte Energie später zu Zeiten genutzt wird, in denen der Netzbezug teuer wäre
mögliche Wechselwirkungen mit Peak Shaving und atypischer Netznutzung berücksichtigt werden
Kurz gesagt: Mehr eigene Erzeugung landet in Ihrer Produktion statt im Netz.
4. Time-of-Use und dynamische Tarife
Immer mehr Unternehmen beziehen einen Teil oder sogar ihren gesamten Strom direkt am Spotmarkt oder über Tarife, die sich stark an Börsenpreisen orientieren. Dadurch entstehen deutliche Unterschiede zwischen günstigen und teuren Stunden (Time-of-Use, ToU).
Hinter-dem-Zähler-Batterien sind prädestiniert dafür, diese Preissignale zu nutzen:
Laden in Zeiten niedriger Preise oder hoher Eigenerzeugung
Entladen in teuren Zeiten, um den Bezug aus dem Netz zu reduzieren
Die FION Software nutzt dabei die Struktur Ihrer Tarife (z. B. Hoch/Niedertarif, Spotpreisbindung, Zuschläge) und kombiniert sie mit Last- und Erzeugungsprognosen, um die wirtschaftlich sinnvollsten Lade- und Entladezeitpunkte zu wählen.
5. Arbitrage
Unter Arbitrage im Strombereich versteht man nicht nur „günstig laden, teuer entladen“, sondern vor allem die aktive Teilnahme an Strom- und Regelenergiemärkten mit einem flexiblen Speicher.
Für industrielle Batteriespeicher bedeutet das in der Praxis:
Einsatz in Wholesale-Märkten wie Spot-, Day-Ahead- und Intraday-Markt
Teilnahme an ausgewählten Regelenergiemärkten, sofern technisch und regulatorisch möglich
der Speicher wird so disponiert, dass er in Stunden mit hohen Preisen oder hoher Knappheit Energie bereitstellt oder Leistung vorhält
Typischer Mechanismus:
Ein Energiehändler oder Direktvermarkter nutzt den Speicher, um auf diesen Märkten zu handeln
aus den am Markt erzielten Erlösen entsteht für den Kunden ein monatlicher oder quartalsweiser Umsatz- bzw. Ertragsposten
FION stellt sicher, dass technische Grenzen und die primären Use Cases am Standort (z. B. Peak Shaving, atypische Netznutzung, Eigenverbrauch) berücksichtigt bleiben
Wichtig ist auch hier:
Damit aus diesen fünf Bausteinen ein stimmiges Gesamtbild entsteht, verarbeitet die FION Software verschiedene Datenströme in Echtzeit oder nahezu Echtzeit:
Eingehende Daten
Messdaten am Netzanschlusspunkt und in relevanten Unterverteilungen
aktuelle Last und Ladezustand des Speichers
Prognosen für Verbrauch und PV-Erzeugung (z. B. basierend auf historischen Profilen und Wetterdaten)
Tarif- und Preisinformationen (ToU-Struktur, Spotpreise, Zuschläge)
netz- und vertragsrelevante Randbedingungen (z. B. Hochlastzeitfenster, Leistungsgrenzen)
Optimierungslogik
Vereinfacht gesagt beantwortet die Software in kurzen Zeitabständen immer wieder die Frage:
Dabei werden u. a. berücksichtigt:
Prioritäten der Use Cases (z. B. erst Hochlastzeitfenster absichern, dann Arbitrage)
technische Grenzen des Speichers (Leistung, Kapazität, Ladezustände, Degradation)
wirtschaftliche Effekte je Entscheidung (gesparte Netzentgelte, vermiedene teure kWh, mögliche Erlöse)
Im Hintergrund kommen Optimierungsverfahren zum Einsatz, wie sie auch in wissenschaftlichen Arbeiten und industriellen Energiemanagementsystemen verwendet werden.
Für Sie wichtig:
Die Komplexität bleibt in der Software. Sie sehen in der Oberfläche die Logik und den Effekt:
welche Ziele der Speicher aktuell verfolgt
welche Einsparungen erzielt wurden
wie sich der Speicherbetrieb auf Ihren Business Case auswirkt
Mit FION Optimierung müssen Ihre internen Teams keine eigene „Speicherleitwarte“ aufbauen.
Typischer Alltag:
Ihr Betrieb läuft wie gewohnt.
Die FION Software steuert den Speicher automatisch im Rahmen der vereinbarten Use Cases.
Ihr Team hat Zugriff auf ein Dashboard mit Kennzahlen wie
eingesparte Leistungsspitzen
reduzierte Netzentgelte
erhöhte Eigenverbrauchsquote
Amortisationsfortschritt
Bei Änderungen am Standort (z. B. neue Anlagen, veränderte Schichtmodelle, zusätzliche PV) kann FION:
die Parameter und Prognosemodelle anpassen
neue Szenarien rechnen
den Speicherbetrieb an die neuen Rahmenbedingungen anpassen
Ziel ist, dass Sie im Tagesgeschäft möglichst wenig zusätzlichen Aufwand haben und trotzdem jederzeit wissen, wie stark der Speicher gerade für Sie arbeitet.
